Sozialismus funktioniert nicht, haben wir ja gesehen“ wird uns täglich eingehämmert, um ein Nachdenken über eine gesellschaftliche Alternative gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dass aber gleichzeitig, inzwischen wohl die Mehrheit der Bevölkerung sieht, dass „es so (auch) nicht weitergeht“, zeigt die Dringlichkeit von Erkenntnisgewinnen über eine künftige Produktionsweise, die in ihrer Konkretheit über die allgemein gehaltenen Bestimmungen, etwa in Parteiprogrammen von kommunistischen Parteien, hinausgehen.
Kapital-Lesekreise haben ihre eigene Konjunktur. Die letzte hob hierzulande 2008 an. Mehr oder weniger zeitgleich mit der Lehman-Brothers-Pleite. In Krisenzeiten, heißt es, sei das Interesse an Marx immer besonders groß. Die Krise ist zum Dauerzustand geworden, die Euphorie mit der - durch den SDS organisiert und initiiert - bundesweit die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie gelesen werden sollte, war indes schnell wieder verraucht.
Die „Neue Marxlektüre“ hat es geschafft: An bundesdeutschen Universitäten ist sie zum hegemonialen Paradigma der Marx-Interpretation aufgestiegen. In scharfer Polemik gegen die abwertend als „Traditionsmarxismus“, „Arbeiterbewegungsmarxismus“ oder „Engelsianismus“ bezeichnete Theorietradition gerichtet, beansprucht sie, ein authentisches Verständnis des Marxschen Werkes gegen seine inkompetente Verfälschung durch Friedrich Engels und dessen Nachfolger zu verteidigen. In diesem Kontext werden Kerninhalte marxistischen Denkens unter Ideologieverdacht gestellt und verworfen.
Kapital-Lesekreise haben ihre eigene Konjunktur. Die letzte hob hierzulande 2008 an. Mehr oder weniger zeitgleich mit der Lehman-Brothers-Pleite. In Krisenzeiten, heißt es, sei das Interesse an Marx immer besonders groß.
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