Referent: Johannes Gall
Filmmusik von Hanns Eisler
Abendveranstaltung , 16:00–18:00 Uhr
Hanns Eisler hat sich nicht nur als eigenständiges Mitglied der Wiener Schule Arnold Schönbergs, als kongenialer Mitarbeiter Bertolt Brechts und mit seiner politisch engagierten Musik einen Namen gemacht, mit ihm ist auch bedeutender Beitrag zur Entwicklung der Filmmusik verbunden. Von 1927 an, noch zur Frühzeit des Tonfilms, bis unmittelbar vor seinem Tod schrieb Eisler die Musik zu insgesamt 45 Filmen (zu Spielfilmen ebenso wie zu Experimental-, Trick- und Dokumentarfilmen) – Produktionen in Deutschland, der Sowjetunion, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, den USA, der Tschechoslowakei und Österreich. Zugleich hat er dem Gegenstand der Filmmusik eine Reihe von theoretischen Abhandlungen gewidmet, darunter das gemeinsam mit Theodor W. Adorno verfasste Buch Komposition für den Film.
In dem Referat erfolgt ein kleiner Streifzug durch Eislers Filmmusik und seine entsprechenden publizistischen Arbeiten. Mit Filmausschnitten unter anderem aus Niemandsland (Victor Trivas 1931), Kuhle Wampe (Bertolt Brecht, Slatan Dudow, Hanns Eisler 1932), Nieuwe Gronden (Joris Ivens 1933), Hangmen Also Die (Fritz Lang 1943), Der Rat der Götter (Kurt Maetzig 1950) und Nuit et brouillard (Alain Resnais 1956) werden dabei Eislers Ideen und Konzepte zum „dramaturgischen Kontrapunkt“, zum filmischen Potential der Neuen Musik, zur Musik als scheinbarem Auslöser filmischer Bewegung usw. beleuchtet.
Zu dieser Veranstaltung am Sonntag, dem 22. November 2015, um 16 Uhr laden wir herzlich ein ins
MEZ, Spielhagenstraße 13, 10585 Berlin - Charlottenburg (U-Bhf Bismarckstraße).
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Johannes Gall
Musikwissenschaftler und Chorleiter