Referent: Andreas Wehr
Straße im Widerstand
Abendveranstaltung , 19:00–21:00 Uhr
Auf den Spuren des Arbeiterwiderstands der 30er Jahre im Charlottenburger "Roten Kiez"
Film und anschließende Diskussion mit Harald Marpe vom Kiezbündnis Klausenerplatz
Der Film ist inspiriert von dem Roman „Unsere Straße. Eine Chronik“ des deutschen Schriftstellers Jan Petersen. Der Roman gilt als der einzige anti-nationalsozialistische Roman, der in Hitlerdeutschland selbst geschrieben und noch während der Zeit des Dritten Reiches im Ausland veröffentlicht wurde. Ort der Handlung ist hauptsächlich die Wallstraße, die heutige Zillestraße in Berlin-Charlottenburg.
Die Wallstraße gehörte vor dem Krieg zu den ärmsten Wohnvierteln Berlins; die meisten ihrer Bewohner galten als Anhänger der KPD.
Die Filmemacher haben ehemalige Bewohner der Straße aufgesucht und sie vor der Kamera erzählen lassen, wie sie die Machtübernahme Hitlers und den Faschismus erlebt hatten, und wie sie als aktive KPD-Mitglieder Organisations- und Propagandaarbeit leisteten.
„Straße im Widerstand“ war Klaus Volkenborns erster Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Über sein Motiv sagte er: „Ich habe alte Kommunisten kennengelernt, die mich sehr beeindruckt haben. Und dann kam der Antifaschismus bei mir hinzu, der aus der Auflehnung gegenüber dem eigenen Elternhaus und aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus entstand. Und dann habe ich eben '73 oder '74 den ersten Film gemacht - Die Straße im Widerstand… Und ich habe dann alte Menschen gefunden, die noch in der Straße wohnten, die diese schlimme Zeit überlebt hatten, die im KZ gesessen hatten oder im Zuchthaus. … Das waren Maurer, Gärtner, was weiß ich, proletarische oder kleinbürgerliche Leute mit 'ner sehr klaren Haltung gegen den Faschismus, die auch ihr Leben dafür riskiert hatten und die in West-Berlin lebten und vollkommen isoliert waren.“
Zur Filmvorführung am Freitag, 24. Februar 2017, 19 Uhr, laden wir herzlich ein ins MEZ, Spielhagenstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg, nahe U-Bhf Bismarckstraße (U2 und U7) und Bus 109.
Spendenempfehlung: 2 €
Andreas Wehr
Jurist und Autor. Zusammen mit Marianna Schauzu Mitbegründer des Marx-Engels-Zentrums Berlin