Referent: Andreas Peglau

Wilhelm Reich - Wegbereiter marxistischer Sexualpolitik

Abendveranstaltung , 19:00–21:00 Uhr

Referent: Andreas Peglau (Psychologe)

Wilhelm Reich (1897-1957) war Arzt, Freud-Schüler,- Mitstreiter und -Anti­pode, bedeutender Psychoanalytiker, Vater der Körperpsychotherapie, Lebens­energieforscher, Sozialdemokrat, Kommunist, Antifaschist.

Eine seiner produktivsten Lebensphasen verbrachte er von 1930 bis 1933 in Berlin. Resultat war u.a. die im Herbst 1933 erscheinende Massenpsychologie des Faschismus – bis heute das mit Abstand tiefgründigste psychoanalytische Buch zu diesem Thema. Schon in Wien war Reich Kommunist geworden. Seit Anfang 1931 hielt er Sexualpolitik-Kurse an der MASCH ab, die auch seine Schriften verteilte. Gleichzeitig war er Ideengeber und Leitungs­mitglied einer KP-nahen sexualreformerischen Massenorganisation, publizierte in deren Zeitschrift Die Warte. Er baute mit anderen Sexualberatungsstellen in Berlin auf und engagierte sich im Kampf gegen den Paragrafen 218. 1933 wurde er aus der  KPD ausgeschlossen. Reichs Buch Die Sexualität im Kulturkampf (1936) enthält eine scharfe Kritik an der rückschrittlichen Entwicklung in der Sowjetunion unter Stalin.  

Über all das wurde bislang wenig geforscht und manche Fehlinformation ver­breitet. Durch mehrjährige Recherchen, u.a. im 2007 geöffneten Nachlass Reichs in Boston (USA), kann nun ein umfassenderes Bild von Reichs Wirken gezeigt werden – das zugleich ein Abbild damaliger „linker“ Sexualpolitik dar­stellt.

Zur Diskussion darüber laden wir herzlich ein ins

MEZ, Spielhagenstraße 13, 10585 Berlin - Charlottenburg, nahe U-Bhf Bismarckstraße (U2 und U7) und Bus 109

Kostenbeitrag: 2 € / 1 € ermäßigt

Andreas Peglau

Wirtschaftsmediator

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